Budsjord ist ein unter Denkmalschutz stehender Bauernhof und liegt mit seinen 18 Häusern im sonnigen Hügelland zwischen Dovre und Dombås. Hier verläuft der historische Königsweg, und Budsjord ist die letzte Station vor der strapaziösen Wanderung über das Dovrefjell. Der Pilgerpfad Olavsweg folgt derselben Route – somit ist der Hof ein beliebtes Quartier für Pilger auf ihrem Weg von Oslo nach Trondheim, dem ehemaligen Nidaros.

Der Name Budsjord ist wahrscheinlich auf die Bezeichnung Biskupsger∂i zurückzuführen, was „des Bischofs eingezäuntes Stück Land" bedeutet – oder, einfacher gesagt, „der Hof des Bischofs". Die ältesten Quellen aus dem 15. Jahrhundert berichten, dass der Hof vom hiesigen Pfarrer bewohnt wurde und zur Diözese Nidaros gehörte. Wahrscheinlich war Budsjord auch Quartier des Bischofs auf seinen Reisen zwischen Hamar und Nidaros.

Bis zum 17. Jahrhundert war der Hof Eigentum der Kirche, ging dann an das Königshaus über und wurde schließlich Privateigentum. Das alte Budsjordgeschlecht, die Vorfahren des heutigen Eigentümers, lebten hier bis 1710. Die jüngere Generation betrieb den Hof bis 1958. Dann übernahm die Familie Killi Budsjord und hat viel Arbeit und Pflege in das Anwesen investiert. In den 1990ern öffneten Åshild und Mattias Killi Budsjord für Besucher – die heutigen Eigentümer führen dies weiter.

Budsjord ist ein außergewöhnlich gut erhaltener Hof und zeigt die im späten 18. Jahrhundert typische Struktur mit einem Innenhof für die Bewohner und die Pferde und einem Vorhof für die anderen Tiere. Die ältesten Gebäude sind der Stall anno 1610 und die Nordstuga aus den frühen 1700er Jahren – beide stehen seit 1923 unter Denkmalschutz und gehörten mit zu den ersten Bauten, die in Norwegen geschützt wurden. Der restliche Hof folgte 1974.

Die Sørstuga wurde 1756 erbaut, die Vorratshäuser im frühen 18. Jahrhundert und die restlichen Häuser Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Bewohner von Budsjord waren als hervorragende Schmiede, Holzschnitzer und Gravierer bekannt, was den Hof bis heute stark prägt. Das Interieur in der Nordstuga stammt vom berühmten Maler Ola Simahaugen Langdalen, und zahlreiche Möbel sind originale Antiquitäten.

Wir möchten auf Budsjord in absehbarer Zeit auch ein Bauernmuseum einrichten, um von der Geschichte des Hofs, hiesiger Handwerkskunst und Pilgertraditionen zu erzählen.

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